Forschung
Seit dem ersten Ausstellungskatalog zum Thema Licht in der Malerei des 17.Jahrhunderts der Residenzgalerie Salzburg 1991, beschäftigten sich rund 30 Kataloge mit Malern wie Ruisdael, Rembrandt, Lastman, de Hooch, Vermeer und den verschiedenen Gattungen der niederländischen Kunst.
Seit der ersten Beschäftigung mit den Methoden der Kunstgeschichte (Kunsthistoriker in eigener Sache 1990) werden Fragestellungen bezüglich der Herangehensweise an das Material (visuelle Quellen wie auch die Materialität der Werke) immer wieder erörtert.
Im Rahmen der Museumstätigkeit standen bereits Werke der Hamburger, Westfälischen (Conrad von Soest) und Göttinger Meister des frühen 15. Jahrhunderts im Zentrum von Untersuchungen. Die Analyse der Erzählstrategien einerseits und maltechnische Fragestellungen andererseits prägen die Forschungen.
Vor allem die Ausstellungsprojekte der letzten 10 Jahre (Dresden, Leipzig, Haina), oft mit Studierenden zusammen durchgeführt, widmeten sich in Recherche und Gestaltung den oft noch völlig unbekannten Künstlerinnen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dabei stehen die Arbeitsbedingungen der Malerinnen und ihre Rezeption in den damaligen Medien im Vordergrund.
Die Künstlerfamilie Tischbein ist nicht nur in dem umfangreichen Handbuch zur Geschichte der Kasseler Kunstakademie von der Gründung 1777 bis 1830 von 2017/ erw. Aufl. 2019 enthalten. Die drei Websites, die als Beitrag der Uni Kassel unter LAGIS bespielt und kontinuierlich betreut werden, betreffen neben der Kunstakademie Kassel
und zuvor das Collegium Carolinum sowie ausführlich auch die Künstlerfamilie Tischbein selbst. Ergänzend zeigen regelmäßig kleinere Ausstellung die neueren Forschungsfunde.
Link zur Person und Publikationsliste: Prof. Dr. Martina Sitt
Gegenstand dieses Forschungsschwerpunktes ist die Rekonstruktion der diskursiven und sozialen Voraussetzungen für die Veränderung der Ausstellungspraxis von Kunst im Museum von der Entstehung der Institution im 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Nachdem in der Dissertation die Entstehung des white cube im frühen 20. Jahrhundert im Mittelpunkt stand, liegt der Akzent gegenwärtig auf der Entwicklung innovativer musealer Ausstellungspraktiken in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.
Projektseminar „Museumsgeschichte in Kassel“ (SS 2012, WS 2012/13) zur Erstellung einer Website
Das Transdisziplinäre Forschungszentrum für Ausstellungsstudien / Transdisciplinary Research Center for Exhibition Studies (TRACES) wurde im Herbst 2019 gegründet und bündelt fachbereichsübergreifend die an der Kunsthochschule und den Fachbereichen Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung, Geistes- und Kulturwissenschaften sowie Gesellschaftswissenschaften sich entwickelnde Forschung zu Ausstellungsstudien. Im Zentrum dieser Forschung steht ein erweiterter Ausstellungsbegriff, der öffentliche Handlungsräume und Orte der Wissensproduktion analysiert. Anlass der Gründung von TRACES ist der Aufbau eines „documenta Instituts“ in Kassel, zu dem sich das Land Hessen, die Stadt Kassel, die documenta gGmbH und die Universität Kassel verständigt haben. Prof. Dr. Alexis Joachimides ist Geschäftsführender Direktor von TRACES.
Dieser Forschungsschwerpunkt beschäftigt sich mit den Veränderungen in der sozialen Rollenzuweisung an Künstler während des 18. und 19. Jahrhunderts. Mit dem Entstehen der modernen Marktgesellschaft ist die Wahrnehmung des Künstlers von seiner Fähigkeit abhängig, einen sozialen Ort für sich selbst auszuhandeln. Daraus ergibt sich eine Pluralisierung von Habitusformen, die er sich im Rahmen seiner Selbstinszenierung aneignen kann.
In diesem Forschungsschwerpunkt wird die Entstehung der modernen Großstadt im "bürgerlichen Zeitalter" am Beispiel ihrer frühesten Repräsentanten nachvollzogen. Während der sog. "Sattelzeit" vom späteren 18. bis zum früheren 19. Jahrhundert bildete sich jene neue Lebensweise und städtebauliche Form der Mietshausstadt heraus, die seither und bis heute die Struktur der modernen Stadt kennzeichnet.
Link zur Person und Publikationsliste: Prof. Dr. Alexis Joachimides
Hierbei wird der gesamte Entwicklungsgang der Bildenden Kunst, des Design und der Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts vertreten. Im Rahmen der kritischen Vermittlung dieser Inhalte gilt es, aktuelle Fragestellungen der Fachdiskurse in die Lehre und Forschung einzubringen. In diesem Zuge werden in Projektseminaren und häufig in Kooperation mit den in Kassel ansässigen Museen, Ausstellungshäuser und Archiven einerseits und universitären Disziplinen andererseits die aufgeworfenen Problemfelder transdisziplinär erschlossen und u. a. in Ausstellungen visualisiert.
Hier sind die Internationale Sommerschule und Tagung ‚Kritische Szenografie‘ (VW Stiftung), Forschungsprojekt ‚Der bioskopische Raum‘ (Fritz Thyssen Stiftung), Forschungsprojekt ‚Vom Gegenstand zum Exponat‘ (Bundesministerium für Bildung und Forschung) zu nennen. In diesem Rahmen sind auch und besonders VR-Rekonstruktionen der documenta 1955, der Internationalen Kunstausstellung 1926 in Dresden und der Ausstellung ‚Film und Foto‘ (Raum 1) 1929 in Stuttgart entstanden. Bei der Realisierung dieser Projekte, die in einem Team bewerkstelligt wurde, sind die Erfahrungen als ehemaliger Kustos der Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum und freier Kurator (Kuration, Ko-Kurator, kuratorische Begleitung) an verschiedenen Institutionen in Hannover, Berlin, Düsseldorf, Weimar, Dresden, Eindhoven und New York eine empirische Grundlage.
Die seit 2017 vorgenommene Einführung der Virtual Reality-Technik in die kunstwissenschaftliche Lehre ist eine weitere Neuerung der Professur für Kunstwissenschaft, die 2019 - gemeinsam mit Simon-Lennert Raesch (Software Engineering Research Group) - mit dem Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre ausgezeichnet wurde.
- Auszeichnung des Projekts „Virtuelle Dimension“ für exzellente Lehre
Die große Nähe zur Berufspraxis, die Internationalisierung und die Interdisziplinarität (Kunst, Design, Visuelle Kommunikation und geisteswissenschaftliche Disziplinen) sind zentrale Kriterien des Amtsinhabers, die zu weiteren Aktivitäten geführt haben: Mehrjährige Austauschprojekte mit dem Nordirak (Kunstakademie Sulemaniya) und Israel (Bezalel Academy, Jerusalem und White City Center, Tel Aviv) für Studierende und Dozierende der beteiligten Institutionen.
Das interdisziplinäre, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Forschungsprojekt 'Vom Gegenstand zum Exponat' (2018-2021) setzt sich zum Ziel, das Verhältnis von Objekt und Inszenierung in Ausstellungen des 20. und 21. Jahrhunderts anhand der Fallbeispiele Internationale Kunstausstellung 1926 in Dresden und Raum für konstruktive Kunst (El Lissitzky, 1926) zu untersuchen.
Die Verbundpartner des Projektes - Kunstwissenschaft (Kassel), Ausstellungsdesign (Düsseldorf) und Museum (Dresden) - forschen auf unterschiedliche Weise zu den Wechselwirkungen des Exponats und seiner Inszenierung im Rahmen von Ausstellungen, Tagungen, Rekonstruktionen, Archivrecherchen und Installationen.
Der Einfluss der Wahrnehmungspsychologie und des Films auf die Gestaltung des ›Raumes für konstruktive Kunst‹ (El Lissitzky, Internationale Kunstausstellung 1926 in Dresden).
Ein Forschungsprojekt (2016-2018) in enger Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Albertinum, Neue Meister): Dr. Hilke Wagner und Dr. Birgit Dalbajewa
Die Thesen von Siegfried Giedion und László Moholy-Nagy zu einer neuen Visuellen Kultur in den 1920er Jahren. Mit finanzieller Unterstützung der Zentralen Forschungsförderung der Universität Kassel. Vor über 90 Jahren hatte der Bauhaus-Künstler und Medienpionier László Moholy-Nagy den Raum 1 der Internationalen Werkbund-Ausstellung ‚Film und Foto‘ (FiFo) in Stuttgart eingerichtet. Diese legendäre Ausstellung präsentierte die namhaftesten Vertreter der modernen internationalen Fotografie, die heutzutage unter der Formel ‚Neues Sehen‘ oder ‚Bauhaus-Fotografie‘ firmieren. Der Raum 1 der FiFo hatte eine besondere Aufgabe: Es galt, die Geschichte und Gegenwart der Fotografie mithilfe von über 300 ausgewählten Exponaten geradezu enzyklopädisch Revue passieren zu lassen, um in den nachfolgenden Schauräumen die Zukunft dieses Bildtypus zu entwerfen. Dieses Forschungsprojekt ist die Fortsetzung der kunstwissenschaftlichen Erforschung und virtuellen wie materialen Rekonstruktion des Raums 1 der FiFo und erfolgt in einer Zusammenarbeit mit Dr. Ute Famulla. Ein Netzwerk aus Experten und Expertinnen rahmt die erfolgten wie geplanten Forschungen: ETH/gta Zürich, Prof. Dr. Oliver Lugon (Universität Lausanne, CH), Kunstakademie Götheborg (Schweden), Kunsthaus Zürich, Hochschule Nürnberg, Prof. Dr. Christoph Schaden.
Re_Konstruktion eines Raumkunstwerkes der Klassischen Avantgarde (2007-2009) - ein Forschungs- und Rekonstruktionsprojekt von Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken (Kunsthochschule Kassel, Kunstwissenschaft) und Prof. Jakob Gebert (Kunsthochschule Kassel, Produktdesign) im Projektverbund mit: Kunsthalle Erfurt, Stiftung Bauhaus Dessau, Kunsthalle Schirn Frankfurt/M., Van Abbemuseum Eindhoven, Niederlande und Hattula Moholy-Nagy, New Haven (USA). Der ‚Raum der Gegenwart‘ war zuletzt im Rahmen der Retrospektive von László Moholy-Nagy im Guggenheim Museum NY (2016) zu sehen. Im Zentrum des Projektes steht die Re_Konstruktion eines Raumkunstwerkes, der ‚Raum der Gegenwart‘ von László Moholy-Nagy (1895-1946). Die Entwürfe für das seinerzeit nicht realisierte Environment reichen in das Jahr 1930 zurück, als der ehemalige Meister am Staatlichen Bauhaus in Dessau für das moderne Museumskonzept von Alexander Dorner (Provinzialmuseum Hannover) den Auftrag zur Gestaltung eines Raumes für die Gegenwartskunst und -kultur erhielt. Moholy-Nagy hatte einen Entwurf für einen Museumsraum geliefert, der zu einem Meilenstein in der Geschichte der modernen Kunst und des modernen Ausstellungsdesigns erwuchs: Er stellt eine Pioniertat für die Kunst des Environments, der Neue Medien-Kunst, des Ausstellungsdesigns und der Museumsgeschichte dar. Dieses Raumkunstwerk wurde anlässlich des Bauhaus-Jubiläums im Jahre 2009 verwirklicht. Die umfangreichen Forschungsarbeiten wurde im Zuge einer Kooperation zwischen Kunstwissenschaft (Prof. Hemken) und Produktdesign/Ausstellungsdesign (Prof. Gebert) an der Kunsthochschule Kassel im Verbund mit einer Reihe von Forschern und Institutionen im Zeitraum von 2007-2009 realisiert. Die Konzeption, Leitung und Koordination hatten Gebert und Hemken inne.
Die documenta des Jahres 1955 gilt bis in die Gegenwart als wichtiger Meilenstein in der Ausstellungsgeschichte der Moderne. Ihr Initiator Arnold Bode, der gemeinsam mit Werner Haftmann, Kurt Martin, Alfred Hentzen und Hans Mettel das Kuratorenteam bildete, plante, eine Kunstschau in großem Massstab einzurichten, die moderne Werke höchsten Niveaus und von internationaler Herkunft präsentierte. Zugleich war die Ausstellung ein Höhepunkt im Bestreben, eine neue demokratische Öffentlichkeit in der Bundesrepublik Deutschland, nach dem Nationalsozialismus, zu etablieren. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt ist Bestandteil einer umfassenden Auseinandersetzung von Kai-Uwe Hemken mit der ersten documenta. (Unter anderem wurde in einem durch die Universität Kassel geförderten Kooperationsprojekt mit der Germanistik der Universität Kassel (Prof. Greif) und der ASL (Prof. Hennecke) in gemeinsamen Lehrveranstaltungen die Szenografie und Diskursivität der ersten documenta gewidmet.) Durch die Unterstützung der Lehrinnovation der Uni Kassel konnte dieser Forschungsschwerpunkt auf eine nächste Stufe gestellt werden: Die virtuelle Rekonstruktion ermöglicht einen neuen Einblick in die kuratorische Szenografie der documenta 1955 (VR-Videowalk).
Die Geschichte der Kunsthochschule Kassel ist bislang nicht lückenlos erforscht worden. Dies betrifft besonders den Zeitraum von 1918-1968, der von einer großen Dynamik gekennzeichnet ist: Novemberrevolution, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Demokratie und Wiederaufbau, 68er-Revolution. Diese äußerst wechselhafte politische Geschichte ist auch an der Kunsthochschule Kassel nicht spurlos vorübergegangen. Doch ist eine Untersuchung der Auswirkungen auf die Kunsthochschule und die diesbezüglichen Vorgänge, Personalia und Strukturen bislang nicht vorgenommen worden. Die Quellenlage ist prekär, da ein nicht geringer Teil von Archivalien im 2. Weltkrieg zerstört worden ist.
Das Forschungsprojekt nimmt sich dieses Desiderats an und wird folgende Etappen der Institution erstmals unter die Lupe: Die Kunsthochschule Kassel war in den 1920er Jahren von der Kunstrichtung ‚Neue Sachlichkeit‘ geprägt und galt damit als eine fortschrittliche Akademie. Nach der offiziellen Schließung der Kunsthochschule aus Sparzwängen wurde lediglich eine Klasse für Malerei (Kay Nebel) aufrechterhalten, jedoch bereits 1935 seitens des Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (REM) in Berlin ein Stipendienprogramm für Nachwuchskräfte nationalsozialistischer Kunst eingerichtet. Dieses Programm wurde von Prof. Kay Nebel und Dr. Ludwig Thormaehlen (Landesmuseum Kassel) geleitet. Somit war die Kunsthochschule Kassel bzgl. der Zeit des Nationalsozialismus keineswegs unbelastet. Nach 1949, d.h. nach der Wiedereröffnung der Kunsthochschule, die ‚Werkakademie’ betitelt wurde, begann der demokratische Neuanfang, wobei das Staatliche Bauhaus als Vorbild galt. Der Neubeginn der Werkakademie wurde von progressiven Professoren geleistet: Hans Leistikow, Arnold Bode, Teo Otto, Fritz Winter, Ewald Dülberg u.a. Aufruhr an der Kunsthochschule formierte sich in den 1960er Jahre seitens der Studierenden, die eine größere Einflussnahme auf die Belange der Kunsthochschule einforderten.
Das Kunstgeschichtliche Institut der Ruhr-Universität Bochum richtete in den Jahren 1994-97 ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt zum Themenfeld ‚EDV und Kunstgeschichte‘ ein, nachdem die Volkswagen Stiftung im Verbund mit dem Bildarchiv Foto Marburg ein gleichnamiges Förderprogramm ausgelobt und einen diesbezüglichen Antrag des Bochumer Instituts positiv entschieden hatte. Die Leitung des Bochumer Projektes, das sich fortan im Verbund mit einer Reihe von weiteren Kunstgeschichtlichen Instituten in Deutschland befand, hatte Prof. Dr. Reinhard Schleier inne, während das Team vornehmlich von Dr. Hubertus Kohle und Dr. Kai-Uwe Hemken bestimmt wurde. Kai-Uwe Hemken oblag als Kustos der Kunstsammlungen der Ruhr-Universität sowohl die EDV-gestützte Inventarisierung des gesamten universitären Bestandes der modernen Kunst als auch eher experimentell angelegte Teilprojekte mit Forschungscharakter, die Kai-Uwe Hemken entwickelt hatte. Hierzu zählen der Aufbau einer Datenbank zur Aktionskunst (Happening, Fluxus) in Nordrhein-Westfalen seit den 1960er Jahren und die Entwicklung eines ICONCLASS-Systems für Kunst mit abstrakter Formensprache. Die Teilprojekte zur Aktions- und abstrakten Kunst erfordern neben der Erfassung entsprechender Ereignisse und Fallbeispiele auch eine Typologisierung und die Definition einer formensprachlichen Matrix, so dass sie in eine retrievalfähige Systematisierung (Datenbank) für beide moderne künstlerische Ausdrucksmedien überführt werden können. Die projektspezifische Forschungsarbeit wurde von einer kritischen Sichtung und Reflexion über die Wechselwirkungen zwischen Kunst und Neuen Medien begleitet, die sich u.a. in Publikationen von Kai-Uwe Hemken niedergeschlagen hat.
Link zur Person und Publikationsliste: Prof. Dr. Kai-Uwe Hemke
Das Fachgebiet Kunst und Wissen ist auf der Schnittstelle zwischen Kunstwissenschaft, Architekturgeschichte und -theorie sowie Wissensgeschichte angesiedelt. Historisch wird vor allem der Zeitraum vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart berücksichtigt, wobei eine dezidiert globale Perspektive auf Kunst, Architektur und Wissen eingenommen wird. Dies schließt so grundverschiedene Bereiche wie den Garten Marie-Antoinettes, das Design mobiler Ausstellungssysteme oder Verfahren der Wertproduktion in der Gegenwartskunst ein, die alle durch ein je spezifisches Verhältnis von Kunst und Wissen gekennzeichnet sind.
Die Professur ist Teil des documenta Instituts. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit Praktiken und Formen der Ausstellung und des Ausstellens, die in ihrer historischen Tiefe, spezifischen Materialität, Räumlichkeit und gesellschaftlichen Funktion untersucht werden. Den Gegenstand bilden dabei nicht nur Kunstausstellungen, sondern u.a. auch Wunderkammern, Gärten oder Shopping Malls. Gegenwärtig steht insbesondere die Auseinandersetzung mit vermeintlich „nebensächlichen“ Aspekten der Ausstellung, wie beispielsweise Infrastrukturen und Logistik, im Mittelpunkt.
Die in den 1960er Jahren entstehende Conceptual Art erhebt den Anspruch, die bloße Idee gegenüber einem objekthaften Werk zu privilegieren und vollzieht damit einen folgenschweren Schritt für den Kunst- und Werkbegriff, der noch bis in die Gegenwart nachhallt. Neben der Beschäftigung mit Ausstellungs- und Publikationsformaten der Conceptual Art sowie der Frage nach dem Politischen der Kunst, steht hier aktuell die Auseinandersetzung mit der Künstlergruppe Art & Language im Zentrum.
Link zur Person und Publikationsliste: Prof. Dr. Felix Vogel (KHK)
Der Schwerpunkt widmet sich in Lehre und Forschung dem Leben und Werk des österreichischen Philosophen Ludwig Wittgenstein (1889 – 1951) sowie der editorischen Betreuung des Jahrbuches „Wittgenstein-Studien. Internationales Jahrbuch für Wittgenstein-Forschung“.
Ziel dieses Schwerpunktes ist die Rekonstruktion des ästhetischen Denkens der Mitglieder der sog. ‚Bloomsbury Group‘, deren künstlerische Praxis und ästhetische Theoriebildung zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur kulturellen Modernisierung in Großbritannien beigetragen hat. Zentrale Figuren sind dabei neben bekannten Vertretern der Gruppe wie Virginia Woolf, Lytton Strachey und Maynard Keynes insbesondere Roger Fry und Clive Bell.
In Sigmund Freuds wissenschaftlichem Œuvre spielen kulturtheoretische eine zentrale, kunsttheoretische Überlegungen dagegen eine eher untergeordnete Rolle. Neben der Beschäftigung mit dem Werk des Begründers der Psychoanalyse selbst bemühen sich die teils in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Kunstpädagogik unternommenen Forschungsarbeiten um die Erarbeitung von Grundzügen einer psychoanalytischen Theorie der Kunst.
In der insbesondere in der angelsächsischen Welt dominierenden ‚Analytischen Philosophie‘ hat sich seit Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts eine fruchtbare Tradition der Bild- Und Kunstphilosophie herausgebildet, deren historische Rekonstruktion – von Morris Weitz und Paul Ziff über Richard Wollheim, Nelson Goodman und Arthur Danto bis hin zu jüngsten Entwicklungen - das Zentrum dieses Schwerpunktes bildet.
Link zur Person und Publikationsliste: Prof. Dr. Stefan Majetschak
TRACES - Transdisziplinäres Forschungszentrum für Ausstellungsstudien
Das im Herbst 2019 gegründete Transdisziplinäre Forschungszentrum für Ausstellungsstudien (TRACES) bündelt fachbereichsübergreifend die an der Kunsthochschule Kassel/Universität Kassel bestehende Forschung zur documenta und zu Ausstellungsstudien. Es ist damit eine bundesweit und international einzigartige Institution für Ausstellungsforschung.
Mehr Informationen: https://www.uni-kassel.de/forschung/traces/startseite