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Kasseler Grimm-Professur an Kinderbuchautor Paul Maar
Paul Maar (77) wurde mit seinen Geschichten um das Sams einem breiten Publikum bekannt. Zu seinen weiteren großen Erfolgen zählen „Lippels Traum“ und „Herr Bello und das blaue Wunder“. Für seine Kinder- und Jugendbücher erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis (1996). In seinen Büchern finden sich immer wieder Anspielungen auf Werke des literarischen Kanons, so auch auf Märchen der Brüder Grimm. Maar ist auch als Illustrator, Drehbuch- und Theaterautor tätig.
Stärker als zuvor wird die Kasseler Grimm-Gastprofessur in diesem Jahr in die Forschungs- und Lehrtätigkeit des Instituts für Germanistik der Universität eingebunden. So beschäftigen sich mehr als zwanzig Lehrveranstaltungen der Literatur-, aber auch der Sprachwissenschaft und der Fachdidaktik im kommenden Sommersemester mit dem Thema „Kinder Literatur Sprache“.
Öffentliche Veranstaltungen im Juni
Maar selber hält als Gastprofessor drei Veranstaltungen: Neben einem öffentlichen Vortrag am 9. Juni (18 Uhr, Gießhaus) hält er tags drauf (12 Uhr, Gießhaus) ein wissenschaftliches Seminar zu seinem Buch „Kartoffelkäferzeiten“. Ebenfalls am 10. Juni (18 Uhr, Campus Center, Hörsaal HS-1139) liest er aus seinem neuen Roman „Der Galimat und ich“. Zu dieser Lesung sind Kinder ausdrücklich willkommen.
„Vielschichtig, anspruchsvoll und genuin literarisch“
Prof. Dr. Nikola Roßbach vom Institut für Germanistik begründete die Wahl Maars: „Kinder- und Jugendliteratur wird häufig nur unter pädagogischen Aspekten betrachtet: Was soll das Kind daraus lernen? Paul Maar zeigt, wie vielschichtig, anspruchsvoll und genuin literarisch Kinderbücher sein können“, sagte sie. „Er ist der wichtigste lebende deutsche Kinderbuchautor; es ehrt uns und unsere Universität, dass er die Grimm-Professur angenommen hat.“ Ihr Kollege Dr. Andreas Wicke, der u.a. im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur forscht und lehrt, betonte die vielfältigen Bezüge in Maars Texten: „Sie knüpfen an die Erzählliteratur der deutschen Romantik ebenso an wie an die internationale Literatur. Immer wieder finden sich auch Anspielungen auf oder Adaptionen von Motiven der Grimmʼschen Märchen.“
Die Universität Kassel verleiht die Grimm-Gastprofessur seit über 20 Jahren mit Unterstützung der Kasseler Sparkasse. Die Gastprofessur soll zum lebendigen Austausch zwischen Literaturwissenschaft und Gegenwartsliteratur beitragen. Inhaber der Gastprofessur waren bisher unter anderem Tankred Dorst, Sarah Kirsch, Nobelpreisträgerin Herta Müller und zuletzt Ilija Trojanow. Die Grimm-Gastprofessur ist nicht zu verwechseln mit der Forschungsprofessur „Werk und Wirken der Brüder Grimm“ an der Universität Kassel. Diese Stiftungsprofessur ist mit dem Grimm-Forscher Prof. Dr. Holger Ehrhardt besetzt.
Bild von Paul Maar (Foto: privat) unter
http://www.uni-kassel.de/uni/fileadmin/datas/uni/presse/anhaenge/2015/MAAR.JPG
Eine Übersicht über die Lehrveranstaltungen des Sommersemesters zu Kinder- und Jugendliteratur finden Sie hier:
http://www.uni-kassel.de/fb02/institute/germanistik/veranstaltungen.html
Kontakt:
Prof. Dr. Nikola Roßbach
Universität Kassel
Institut für Germanistik
Tel: +49 561 804-3329
E-Mail: n.rossbach[at]uni-kassel[dot]de
Sebastian Mense
Universität Kassel
Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 561 804-1961
E-Mail: presse[at]uni-kassel[dot]de