Starker Anstieg bei Forschungsgeldern
Im Vorjahr 2021 hatten die Drittmittel bei 64 Mio. Euro gelegen, die Steigerung 2022 beträgt mithin rund 15 Prozent. Vor zehn Jahren (2012) waren es 49,5 Mio. Euro gewesen. Unter Drittmitteln versteht man Gelder, die Hochschulen neben regulären Haushaltsmitteln zur Verfügung stehen. Zum allergrößten Teil dienen sie der Finanzierung von Forschungsprojekten, zu einem geringen Teil finanzieren sie befristete Vorhaben beispielsweise in der Lehre oder im Wissenstransfer. Neben öffentlichen Institutionen wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) oder der Bundesregierung zählen Unternehmen, Stiftungen oder andere Einrichtungen zu den Geldgebern.
Betrachtet man nur jene Mittel, die im engeren Sinne Forschung finanzieren, kommt man für 2022 auf eine Summe von knapp 63 Mio. Euro, gegenüber knapp 56 Mio. Euro im Jahr zuvor. Das größte Einzelprojekt 2022 war der Sonderforschungsbereich ELCH mit 3,2 Mio. Euro. Er betreibt Grundlagenforschung in der Physik. Der Fachbereich mit dem höchsten Drittmittelaufkommen war wie in den Vorjahren der Fachbereich Maschinenbau mit rund 14,5 Mio. Euro, gefolgt vom Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften mit 9,7 Mio. Euro.
Als besonders erfreulich bezeichnete Wachendorf die deutliche Steigerung der öffentlich finanzierten Forschung. So erhielt die Universität im vergangenen Jahr 28,8 Mio. Euro vom Bund (2021: 26,0 Mio. Euro) und 12 Mio. Euro von der DFG (2021: 9,5 Mio. Euro). „Diesen Bewilligungen geht stets ein intensiver Wettbewerb voraus. Wer sich hier durchsetzt und Gelder einwirbt, weist Forschungskompetenz und wissenschaftlich bzw. gesellschaftlich relevante Fragestellungen nach“, so Wachendorf. 6,7 Mio. Euro erhielten Kasseler Fachgebiete aus der Wirtschaft (7,4 Mio.).
Wachendorf erklärte den Anstieg mit einem konsequenten Fokus auf die Berufung forschungsstarker Persönlichkeiten sowie mit der langjährigen strategischen Entwicklung interdisziplinär ausgerichteter Forschungsverbünde. So sind für den hohen Ertrag öffentlicher Drittmittel neben dem Sonderforschungsbereich ELCH unter anderem zwei Graduiertenkollegs in der Biologie und in der Grundschulpädagogik verantwortlich. Darüber hinaus haben sich in den vergangenen Jahren an der Universität Kassel starke, interdisziplinär geprägte Forschungsschwerpunkte in den Bereichen „Molekulare Strukturen und multifunktionale Materialien“ sowie „Nachhaltige Transformationen“ herausgebildet. Zahlreiche weitere Zukunftsthemen konnten im Wettbewerb um Fördergelder ebenfalls bestehen. Auch mache sich der Aufbau einer Stabsstelle bezahlt, die Forschende bei der Antragstellung unterstützt.
Pressekontakt:
Sebastian Mense
Universität Kassel
Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 561 804-1961
E-Mail: presse[at]uni-kassel[dot]de
www.uni-kassel.de