"Partys im Wald mit Unmengen Plastikkonfetti sind ein Ärgernis"
„Der Kölner Karneval ohne Konfettikanonen? Kaum vorstellbar. Und auch bei so mancher Hochzeit oder Party sorgen die farbigen kleinen Schnipsel für Stimmung. Umweltfreundlich ist gängiges Konfetti allerdings nicht. Insbesondere die glitzernden Varianten verursachen jede Menge Plastikmüll. Das hat uns zu einer Geschäftsidee inspiriert. Unser Saatgutkonfetti ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch biologisch abbaubar. Und mehr noch: Die bunte Mischung enthält Wildpflanzen-Samen und trägt so zur Verbreitung heimischen Saatguts bei.
Die Idee zum umweltverträglichen Konfetti ist in unserem gemeinsamen Arbeitsraum an der Kasseler Kunsthochschule entstanden. Wir unterhielten uns über Partys im Wald, bei denen Unmengen von Konfetti als Müll in der Natur landeten. Für uns ein Ärgernis, denn Naturschutz ist für uns eine Herzensangelegenheit. Also suchten wir nach einer Alternative. Unsere Lösung: Konfetti aus einer Stärkemischung und natürlichen Farbstoffen, welches Samen regionaler Pflanzenarten – zum Beispiel Habichtskraut, Gänseblümchen, Feld-Thymian und Heide-Nelke – enthält. Allesamt sogenannte Lichtkeimer, die bei Feuchtigkeit an der Erdoberfläche keimen. So bleibt bei jedem Open-Air-Event etwas zurück, was letztlich auch dem Artenschutz zugutekommt. Denn Pflanzen sind Nahrung und Heimat für Wildbienen und Insekten, die wiederum eine wichtige Rolle für das ökologische Gleichgewicht spielen.
Viele Menschen unterstützen unsere Geschäftsidee, und wir sind sehr dankbar dafür. Prof. Martin Schmitz hat uns bei der Konzeption unter die Arme gegriffen und eine Kommilitonin hat Automaten installiert, in denen wir unser Saatgutkonfetti verkaufen konnten. Zudem helfen uns unter anderem die kreativen Köpfe von Raamwerk bei der Vernetzung. Beim UNIKAT-Ideenwettbewerb der Universität haben wir für unser kompostierbares Konfetti den Publikumspreis gewonnen. Eine tolle Anerkennung, die uns motiviert hat weiterzumachen.
Unsere Idee kommt gut an. Das zeigen die Rückmeldungen, die wir von Kunden bekommen. Immer wieder erreichen uns Fotos von Pflanzen, die aus unserem Konfetti entstanden sind. Wir hatten auch schon Anfragen von Unternehmen, die größere Mengen unseres Konfettis ordern wollten. Doch zurzeit ist das noch nicht machbar. Wir stellen unser Produkt in aufwendiger Handarbeit her, unsere Möglichkeiten sind daher begrenzt. Das soll sich jedoch bald ändern. Wir würden die Produktion gern auslagern, Gespräche mit einer Werkstatt in Mainz laufen bereits. Zudem sind wir stets auf der Suche nach Sponsoren, die uns auf unserem Weg begleiten.“